Ehrengräber für die Opfer der Kornsand-Morde

Gemeinsamer Antrag

aller Fraktionen im Stadtrat Nierstein

Der Stadtrat möge beschließen:

Der Stadtrat erklärt die noch auf den Niersteiner Friedhöfen vorhandenen Grabstätten, in denen Opfer der Kornsand-Morde vom 21. März 1945 ruhen, zu Ehrengräbern der Stadt. Sie unterstützt die Nachfahren der Opfer bei der Grabunterhaltung und wird dann, wenn die Nachfahren die Grabstätten nicht mehr selbst nutzen wollen, die Gräber von Cerry und Johann Eller, von Jakob Schuch und von Georg Eberhardt dauerhaft erhalten und pflegen. Der Stadtrat möchte damit ein dauerhaftes Zeichen zur Erinnerung und zum Gedenken an die unter der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten ermordeten Niersteiner setzen.

 

Begründung:

 

Die Morde an  Cerry und Johann Eller, Jakob Schuch, Nikolaus Lerch, Georg Eberhardt aus Nierstein und Rudolf Gruber aus Oppenheim bleiben bis heute eines der dunkelsten Ereignisse der Stadtgeschichte. Verblendete Nationalsozialisten verfolgten ihre Gegner bis in die letzten Stunden des Krieges. Während die US-Streitkräfte kurz vor Nierstein standen, wurden auf der anderen Rheinseite noch unschuldige Menschen willkürlich erschossen. Ihr Schicksal macht uns nicht nur betroffen, vielmehr mahnen und lehren uns die Ereignisse, wachsam zu bleiben und gegen Intoleranz und Ausgrenzung, für die Demokratie und den Rechtsstaat zu kämpfen. Die Lebensgeschichte der Ermordeten macht uns zugleich deutlich, dass auch in Nierstein Menschen gegen Hitler und seine Verbrechen standen und sich für Freiheit und Menschlichkeit einsetzten. Die Ideale, für die die Opfer sterben mussten, machen sie zu Vorbildern. Diese Ideale müssen uns heute leiten, wenn wir aus der Geschichte Lehren für Gegenwart und Zukunft ziehen wollen.

 

Nierstein, 28.01.2014

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