Leserbrief an Herrn Günther

Sehr geehrter Herr Günther,

selten sind wir einer Meinung, aber ich glaube auch, dass der Tag der Expertenanhörung ein guter Tag für Nierstein gewesen ist.

Allerdings komme ich aus anderen Gründen als Sie zu diesem Schluss. Es war die letzte Stadtratssitzung in der Sie toben konnten, und jeder Tag, der vergeht, ist ein Tag weniger Thomas Günther in der Funktion des Stadtbürgermeisters.

Ich habe jahrelang Bachelorarbeiten betreut, die von Studentinnen und Studenten einer dualen Hochschule geschrieben wurden. Die jungen Leute waren alle bei Aldi beschäftigt, ein wenig Einblick habe ich also durchaus. Ich kann Ihnen versichern, dass niemand mit derart banalen, mitunter peinlichen Aussagen, wie sie „Ihre“ Gutachter von sich gegeben haben, eine Chance auf eine halbwegs anständige Note gehabt hätte. Für derlei Standartvorträge auch noch ein relativ hohes Honorar zu zahlen, ist unglaublich.

Herrn Dr. Acocella,  der unsere Ansichten mit profunden Argumenten bestätigt hat, haben Sie nicht zuhören wollen. Dies wundert mich nicht, hat er doch Ihre Planungen und Ihren Umgang mit Investoren und Unternehmen in wenigen Minuten „zerpflückt“.

Mein Fazit lautet, Sie wollen nicht lernen, Sie können nicht lernen, Sie sind nicht fähig, konstruktiv zu gestalten, und Sie können sich nicht benehmen.

Ihr Verhalten, insbesondere gegenüber Herrn Dr. Acocella und Herrn Gehring, und ich rede nur von dem, was ich selbst erlebt habe, war für mein Empfinden, häufig unverschämt und würdelos. Primitivste Anstandsregeln sind Ihnen offenbar fremd.

Zum Glück geht Ihre Amtszeit zu Ende, zum Glück fordern alle Parteien, auch die CDU, einen neuen Politikstil. Was für ein Schatten auf einer so langen Amtszeit!

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Allmann

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